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Ist die Private Krankenversicherung sinnvoll?

Fuehlt man sich mit den vom Gesetz her eingeschraenkten Leistungen der gesetzlichen Krankenkassen nicht ausreichend abgesichert, hat man berufsunabhaengig die Moeglichkeit, eine Private Krankenversicherung abzuschliessen. Allerdings hat der Gesetzgeber hier fuer Arbeiter und Angestellte eine jaehrliche Bruttoeinkommens-grenze von mindestens 45.900,-- Euro angesetzt. Liegt das Einkommen unterhalb dieses Betrages, kann man den gewuenschten Versicherungsumfang durch den Abschluss einer privaten Krankenzusatzversicherung erhalten. Hier koennen unterschiedliche Leistungen vereinbart werden wie z.B. eine Chefarztbehandlung und Einzelzimmerunterbringung bei etwaigem Krankenhausaufenthalt. Aber auch die Befreiung von Zuzahlungen zu bestimmten Untersuchungen oder der Verordnung spezieller Medikamente kann geregelt werden. Auf jeden Fall sollte man jedoch bei Vertragsabschluss die Versicherung ermaechtigen, eine Auskunft ueber den Gesundheitszustand beim Hausarzt anzufordern. Vergisst man naemlich die eine oder andere Erwaehnung, kann dies zur Leistungsverweigerung der Kasse wegen nicht offen gelegter Erkrankungen fuehren.

Der Wechsel zur Privaten
Krankenversicherung soll dem Versicherten natuerlich Vorteile bringen. Diese Vorteile koennen darin bestehen, dass ein Wechsel durchaus eine Beitragsersparnis von bis zu 2.000,-- Euro jaehrlich mit sich bringen kann, aber auch der erweiterte und persoenlich zugeschnittene Leistungsumfang lockt viele Versicherte. Viele Private Krankenversicherungen bieten ihren Kunden massgeschneiderte Versicherungen an, je nach individuellem Beduerfnis und Risiko. Hierin besteht der groesste Vorteil einer privaten Absicherung, denn der Leistungsumfang der gesetzlichen Krankenkassen wird jaehrlich mehr eingegrenzt und gewaehrt eigentlich nur eine Grundversorgung, so dass es hier an der fuer manchen Versicherten notwendigen Flexibilitaet fehlt. Allerdings besteht die Gefahr, dass man aus Kostengruenden auf Teile des Leistungskataloges der PKV (wie die Private Krankenversicherung kurz genannt wird) verzichtet. Wer die Beitragshoehe reduzieren moechte, kann dies besser ueber die Zahlung eines Eigenanteils zu bestimmten Leistungen erzielen. Manche Versicherungen bieten auch ein Bonussystem an, bei dem fuer nicht in Anspruch genommene Leistungen ein Teil der Beitraege erstattet wird.

Versicherte mit hoeherem Beitrittsalter haben ohnehin relativ hohe Beitraege zu entrichten, so dass hier genau abgewogen werden muss, ob sich ein Wechsel zur PKV lohnt oder ob man besser eine Private Krankenzusatzversicherung abschliesst oder nur eine Teilversicherung wie eine
Zahnzusatzversicherung. Die Versicherungen muessen aufgrund der altersbedingt meist auftretenden hoeheren Kosten fuer Behandlungen und Medikamente anders kalkulieren.

Ein weiterer Nachteil der PKV besteht darin, dass jedes Familienmitglied – auch wenn kein eigenes Einkommen erzielt wird wie beispielsweise bei minderjaehrigen Kindern oder nicht berufstaetigen Ehepartnern – separat versichert werden muss. Hier bietet die gesetzliche Krankenversicherung den Vorteil der Familienversicherung. Auch muessen bei der Privaten Krankenkasse die Betraege fuer Arztrechnungen oder Medikamente zunaechst uebernommen werden bis zur Abrechnung mit der Kasse.

Von Bedeutung ist auch die Tatsache, dass man in der Regel nicht wieder zur gesetzlichen Krankenkasse wechseln kann – es sei denn, man wird arbeitslos oder das Einkommen sinkt unter die gesetzliche Bemessungsgrenze.

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